Gisbert Greshake

Zukunft über den Tod hinaus?

Die ignatianischen Exerzitien und die Hoffnung des Glaubens

Ignatianische Impulse

Herausgegeben von Stefan Kiechle SJ, Willi Lambert SJ und Martin Müller SJ

Band 72

Ignatianische Impulse gründen in der Spiritualität des Ignatius von Loyola. Diese wird heute von vielen Menschen neu entdeckt.

Ignatianische Impulse greifen aktuelle und existentielle Fragen wie auch umstrittene Themen auf. Weltoffen und konkret, lebensnah und nach vorne gerichtet, gut lesbar und persönlich anregend sprechen sie suchende Menschen an und helfen ihnen, das alltägliche Leben spirituell zu deuten und zu gestalten.

Ignatianische Impulse werden begleitet durch den Jesuitenorden, der von Ignatius gegründet wurde. Ihre Themen orientieren sich an dem, was Jesuiten heute als ihre Leitlinien gewählt haben: Christlicher Glaube – soziale Gerechtigkeit – interreligiöser Dialog – moderne Kultur.

Gisbert Greshake

Zukunft über den Tod hinaus?

Die ignatianischen Exerzitien

und die Hoffnung des Glaubens

echter

Inhalt

Vorwort

Einleitung

I. Zukunft, die der Glaube erhofft,
in den ignatianischen Exerzitien

1.   »Prinzip und Fundament«

Die Frage nach dem persönlichen Heil

Das Paradox der »Hölle«

2.   Sendung – Vorzeichen der Nachfolge

Universale Sendung

Die Betrachtung »zur Erlangung der Liebe«

3.   Sendung als »endzeitliches Geschehen«

4.   Zu einigen traditionellen eschatologischen Begriffen

Hölle und Prädestination (Vorherbestimmung)

Tod und Gericht

II. Impulse

1.  »Konzentration« der endzeitlichen Aussagen

2. »Eschatologische Praxis«

Anmerkungen

Vorwort

Von Anfang meines Theologiestudiums an war ich an geschichtstheologischen und eschatologischen Problemen, d.h. an Fragen nach der »letzten Zukunft«, besonders interessiert. Viele Jahre lang gehörte diese Thematik sogar zu meinen bevorzugten theologischen Arbeitsgebieten. Im Laufe der Zeit kam ich jedoch mehr und mehr zur Einsicht, dass uns in diesem Problemfeld fast alle Antworten versagt sind. Aber dies muss nun keineswegs ein Defizit sein. Gerade bei Ignatius von Loyola habe ich gelernt, dass das »Letzte« nicht gewusst, sondern getan werden muss, und zwar hier und heute in einer Praxis der Sendung im Dienst des Reiches Gottes. Auf die Aussendung der Jüngerschaft in die Welt laufen nicht nur die Evangelien von Matthäus, Markus und Lukas hinaus, »Sendung« bildet nach meiner Auffassung auch die Pointe der ignatianischen Exerzitien.

Vor einigen Jahren habe ich zu dieser Thematik einen wissenschaftlichen Beitrag verfasst,1 den ich im Folgenden ausgeweitet und völlig umgearbeitet habe, um ihn einem größeren Leserkreis zugänglich zu machen. Deshalb sind auch einige Passagen in Kleindruck gesetzt. Diese wie auch die Anmerkungen können ohne weiteres beim Lesen überschlagen werden; sie sind nur ein Angebot an theologisch besonders Interessierte. Ich widme diesen Beitrag all denen, die mich in ignatianische Spiritualität eingewiesen haben, vor allem den Patres der Gesellschaft Jesu, von denen ich den unvergesslichen Spiritual des Germanicums, P. Wilhelm Klein SJ, besonders hervorheben möchte.

Gisbert Greshake