Brigitte Benz

Benedikt Kranemann (Hgg.)

Deutschland trauert

ERFURTER THEOLOGISCHE SCHRIFTEN

im Auftrag

der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt

herausgegeben
von Josef Römelt und Josef Pilvousek

BAND 51

Brigitte Benz

Benedikt Kranemann (Hgg.)

Deutschland trauert

Trauerfeiern nach Großkatastrophen als gesellschaftliche Herausforderung

echter

Inhalt

Vorwort

Benedikt Kranemann

Deutschland trauert.

Gedenkgottesdienste in pluraler Gesellschaft

Trauern – Erinnern – Mahnen.
Zum Umgang mit einer Katastrophe an betroffenen Einrichtungen

Christiane Alt

Kollektive Trauer und ihre Rolle im Aufarbeitungsprozess einer Schule

Brigitte Benz

Eine Stadt trauert.

Zum Umgang mit einem Schulamoklauf in Erfurt

Markus Hoffmann

Trauern und Erinnern – Über die Gedenkfeiern anlässlich des Absturzes des Fluges 4U9525.

Ein Interview mit Markus Hoffmann, Pilot und Theologe

Öffentliche Trauerfeiern aus staatskirchenrechtlicher und politikwissenschaftlicher Perspektive

Ansgar Hense

Öffentliche Trauerfeiern – aus staatskirchenrechtlicher Perspektive

Alexander Thumfart

Öffentliche Trauerfeiern und der Abschlussbericht von Bündnis 90/Die Grünen ‚Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat‘ – aus politikwissenschaftlicher Perspektive

Kirchliche Trauerfeier – staatliche Trauerfeier – Staatsakt: Nebeneinander oder miteinander?

Alexander Saberschinsky

Gottesdienst im Spannungsfeld von kirchlicher und staatlicher Feier.

Ein Blick in die Werkstatt mit liturgietheologischem Erkenntnisinteresse

Michael Meyer-Blanck

Glauben zeigen.

Kirchliche Trauerfeiern als Formen symbolischer Diakonie

Multireligiöse Feiern als Zukunftsperspektive?

Winfried Haunerland

Multireligiöse Feiern als Herausforderung für die Kirchen

Jochen M. Arnold

Zur Praxis und Theologie öffentlicher Rituale und multireligiöser Feiern – eine evangelische Perspektive

Stephan Winter

Das „… letzte und unsagbare Geheimnis unserer Existenz …“. Überlegungen zu multireligiösen Gebetsakten anlässlich von Großschadensereignissen aus einer römisch-katholischen Sicht

Autorinnen und Autoren

Vorwort

Vom 5. bis 6. Juli 2018 hatten der Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät und das Theologische Forschungskolleg an der Universität Erfurt Interessierte aus verschiedenen theologischen und benachbarten Disziplinen sowie aus unterschiedlichen Praxisfeldern zu einer Tagung über Trauerfeiern und Gedenken nach Großkatastrophen eingeladen. Dabei standen das Miteinander von Kirche und Staat und die Einbeziehung unterschiedlicher Religionen in diesen Feiern im Zentrum des Interesses.

Die bisherige Diskussion innerhalb der Theologie(n) hat sich zumeist ausschließlich mit der Rolle der Kirchen und ihrer Gottesdienste beschäftigt. Doch mit diesen Trauerfeiern verbinden sich Anliegen von Kirche und Staat. Auch die Gottesdienste greifen die Trauer einer ganzen Gesellschaft auf. Nur verhalten hat eine Diskussion begonnen, ob man allein den Kirchen die Gestaltung dieser Trauerfeiern überlassen dürfe. Die folgenden Beiträge aus Theologie, Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft befassen sich mit den damit verbundenen Aspekten und beziehen durchaus kontrovers Position.

Zugleich ist damit eine weitere Frage angesprochen: Wie werden, wenn Deutschland trauert, Nichtchristen, Menschen ohne religiöses Bekenntnis und Nichtgläubige in die Liturgien einbezogen? Unter welchen theologischen Prämissen können sie an den Trauergottesdiensten teilnehmen? Für die Debatte um die Beteiligung von Menschen anderer Religionen an solchen christlichen Gottesdiensten und multireligiösen Feiern analysieren Beiträge verschiedener Theologen die derzeitige Praxis und setzen unterschiedliche Akzente.

Die einzelnen Aufsätze zeigen, wie unterschiedlich gegenwärtig die christlichen Trauergottesdienste innerhalb und außerhalb der Theologie eingeschätzt werden. Eine gesellschaftliche wie kirchliche Auseinandersetzung mit diesen Gottesdiensten ist im Sinne aller Beteiligten, vor allem aber der Trauernden, dringend notwendig. Die folgenden Aufsätze wollen dazu anregen und Impulse für die weitere Diskussion liefern.

Fast alle Referentinnen und Referenten haben ihre Vorträge für den vorliegenden Band zu Aufsätzen ausgearbeitet, die nun für die weitere Diskussion zur Verfügung stehen. Den Autorinnen und Autoren sowie Alfrun Wiese, die die Beiträge kritisch durchgesehen hat, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Dank gilt auch dem Echter-Verlag und seinem Lektor Heribert Handwerk für die gute verlegerische Betreuung des Buches.

Erfurt, im Mai 2019

Brigitte Benz – Benedikt Kranemann