Annika Bender

Der christliche Sonntag

erfurter theologische studien

im Auftrag
der Katholisch-Theologischen Fakultät
der Universität Erfurt

herausgegeben
von Josef Römelt und Josef Pilvousek

BAND 114

Annika Bender

Der christliche Sonntag

Theologische Bedeutung und gesellschaftliche Relevanz aus liturgiewissenschaftlicher Perspektive

echter

Inhalt

Vorwort

Quellen- und Literaturverzeichnis

1. Amtskirchliche Dokumente und kirchliche Schriften

2. Sekundärliteratur

3. Internetressourcen

1. Einleitung

1.1 Neuere Forschungsliteratur im Überblick

1.2 Der Ansatz der Kontextuellen Theologie: Kultur als Konstitutivum theologischer Reflexion

1.3 Die Arbeitsschritte

A GRUNDLEGENDE VORÜBERLEGUNGEN

2. Zeitdiagnostische Aspekte

2.1 Beschreibungen religiöser Orientierung im Europa der Gegenwart

2.1.1 Das Säkularisierungsparadigma in der sozialwissenschaftlichen Diskussion

2.1.2 Grace Davie: Modelle religiöser Praxis

2.1.2.1 „Believing without belonging“

2.1.2.2 „From obligation to consumption“

2.1.2.3 „Vicarious religion”

2.1.3 Schlussfolgerungen

2.2 Zeitstrukturen in der Gegenwart

2.2.1 Zeit und Identität

2.2.2 Der Sonntag als Teil des Wochenendes

2.2.3 Gefährdung des arbeitsfreien Sonntags

2.2.4 Gesellschaftliche Bedeutungsvielfalt des Sonntags

2.2.5 Hartmut Rosa: Beschleunigte Zeit

2.2.5.1 Soziale Beschleunigung und subjektive Identität

2.2.5.2 „Entschleunigung“ als Entlastung

2.2.6 Schlussfolgerungen

B. KIRCHLICHES ENGAGEMENT FÜR DEN SONNTAG IN DER GEGENWART

3. Der Sonntag in der katholischen Kirche: theologisch und sozialpolitisch

3.1 Der Sonntag in den Dokumenten der katholischen Kirche

3.1.1 Der christliche Sonntag als Beitrag zur kulturellen Verantwortung der Kirche

3.1.2 Die gesellschaftliche Situation des Sonntags, kirchliche Form und Handlungsimplikationen

3.1.3 Theologie des Sonntags

3.1.4 Sonntäglich leben: Die Eucharistie als Paradigma christlichen Lebens

3.1.5 Theologische Bewertung

3.2 Der Einsatz kirchlicher Organisationen für den Erhalt des arbeitsfreien Sonntags

3.2.1 Das Engagement des „Bonifatiuswerks der deutschen Katholiken e.V.“

3.2.1.1 Das Anliegen des Bonifatiuswerks

3.2.1.2 „Sonntags nie!“ und „Sonntag. Zeit zum Auftanken“

3.2.2 „Allianzen für den freien Sonntag“

3.2.2.1 Engagement kirchlicher Verbände und Gewerkschaften im 21. Jahrhundert

3.2.2.2 Sonntagsgebet

3.3 „ Zwecksonntage “ – Liturgie zwischen Theologie und Gesellschaft

3.3.1 Die kulturelle Kraft der Liturgie

3.3.2 „Anthropologische Wende“ und Neue Politische Theologie als liturgietheologischer Hintergrund

3.3.3 Das Verhältnis von Liturgie und Gesellschaft in deutschsprachigen Synodentexten

3.3.3.1 „Meißner Synode“ (DDR), „Pastoralsynode“ (DDR) und „Gemeinsame Synode“ (Bundesrepublik Deutschland)

3.3.3.2 Die „Synode 72“ (Schweiz)

3.3.3.3 Die Wiener Diözesansynode (Österreich)

3.3.3.4 Die unterschiedliche Wahrnehmung gesellschaftlicher Herausforderungen durch die Synoden

3.3.4 „Zwecksonntage“ als liturgisches Phänomen

3.3.4.1 Funktionalisierung des Gottesdienstes?

3.4.4.2 „Zwecksonntage“ als Ausdruck christlicher Verantwortung für die Welt

C. CHRISTLICHE IDENTITÄT AUS DER FEIER DES SONNTAGS

4. Liturgiehistorischer Zugang: Theologie des Sonntags im 20. Jahrhundert

4.1 Neubewertung des Sonntags durch die Liturgische Bewegung

4.1.1 Biblisch-theologische Bedeutungszuschreibungen

4.1.2 Zentrale Prägung des Kirchenjahres durch den Sonntag

4.1.3 Eckpfeiler christlichen Lebens

4.1.4 Heiligung des menschlichen Lebens

4.1.5 Erweiterung des Blicks auf den gesamtgesellschaftlichen Kontext

4.1.6 Schlussfolgerungen

4.2 Der Sonntag in der Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils „Sacrosanctum Concilium“

4.2.1 Der Stellenwert der Liturgiekonstitution für die Liturgiereform

4.2.2 Erneuerung der Sonntagsliturgie heißt Erneuerung der Kirche

4.2.2.1 Sonntagsliturgie ist Gedächtnis des Paschamysteriums

4.2.2.2 Sonntagsliturgie als Dialog zwischen Gott und Mensch

4.2.2.3 Sonntagsliturgie als Quelle und Höhepunkt kirchlichen Lebens .

4.2.2.4 Tätige Teilnahme aller Gläubigen als Grundvoraussetzung für den Sonntagsgottesdienst

5. Kulturtheoretischer Zugang: Kulturelles Gedächtnis und sonntägliche Liturgie

5.1 Jan Assmann: Die Theorie des kulturellen Gedächtnisses

5.2 Sonntagsgedenken am Beispiel des „Sonntäglichen Lobpreises“ der Wort-Gottes-Feier

5.3 Sonntagsliturgie und kulturelles Gedächtnis

6. Heortologischer Zugang: Der Sonntag als Fest

6.1 Feste als Grunddatum menschlichen Lebens – neuere Forschung im Überblick

6.2 Das Fest in seiner Bedeutung für menschliches Leben

6.2.1 Affirmation des Lebens

6.2.2 Steigerung des Lebens und kritische Dimension

6.3 Herausforderungen veränderter Festkultur in der Gegenwart

6.4 Festliche Begehung des Sonntags

6.4.1 Christusbegegnung und Regeneration der christlichen Gemeinschaft im „Ur-Feiertag“ Sonntag (Sacrosanctum Concilium)

6.4.2 Die festliche Dimension sonntäglicher Liturgie am Beispiel der Wort-Gottes-Feier

D. SYNTHESE

7. Perspektiven sonntäglicher Liturgie für die christliche Spiritualität in der Zukunft

7.1 Identitätsstiftung durch Sonntagsliturgie

7.1.1 Theologische und anthropologische Relevanz trotz veränderten Partizipationsverhaltens

7.1.2 Medium des kulturellen Gedächtnisses

7.1.3 Ausdruck der Fest-Zeit des Lebens

7.1.4 Entschleunigung und Stabilisierung christlicher Identität

7.2 Gestaltungskriterien der Liturgie

7.2.1 Notwendigkeit des lebensweltlichen Bezugs gottesdienstlichen Handelns

7.2.2 Pluralität sonntäglicher Gottesdienstformen

7.3 Kirchliche Handlungsnotwendigkeiten

7.3.1 Annahme der Herausforderung außerchristlicher Sonntagskultur

7.3.2 Liturgische Bildung als Schlüssel lebendiger Sonntagsliturgie

Anhang

1. Sonntagsgebet (Katholische Arbeitnehmerbewegung)

2. Zwecksonntage im deutschsprachigen Raum

3. Die Wort-Gottes-Feier: Sonn-(Fest-)täglicher Lobpreis

A. „Lobpreis und Dank für das Geschenk des Sonntags“

B. „Lobpreis und Dank für Schöpfung und Neuschöpfung“

Vorwort

Seit jeher ist der christliche Gottesdienst Ausdruck von Identität. Liturgie kann dabei als dialogische Beziehung zwischen Gott und Mensch verstanden werden und ist zugleich Selbstvergewisserung. Die Rede von einer zurückgehenden Bedeutung des Sonntagsgottesdienstes stellt von daher eine Anfrage an die christliche Gemeinschaft dar. Die Liturgiewissenschaft muss sich damit kritisch auseinandersetzen. Ansätze aus geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen können dazu beitragen, das Proprium des Sonntagsgottesdienstes zu verstehen und in den gesellschaftlichen Dialog einzubringen.

Diese Arbeit wurde unter dem Titel „Der christliche Sonntag. Theologische Bedeutung und gesellschaftliche Relevanz“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt als Dissertation eingereicht. Für den Druck wurden Verbesserungen und Aktualisierungen vorgenommen.

Die Arbeit wurde von Prof. Dr. Benedikt Kranemann, Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft, betreut. Ihm sei wesentlich gedankt für seine Offenheit und Begeisterung und seinen Langmut in der Begleitung dieser Arbeit. Frau Prof. Dr. Maria Widl, Lehrstuhl für Pastoraltheologie und Religionspädagogik, danke ich für die Erstellung des Zweitgutachtens.

Für die Besprechung der Arbeit danke ich den Kommilitonen und Kommilitoninnen am Theologischen Forschungskolleg.

Ich danke meinem Mann Dr. Matthias Bender für die vielen konstruktiven Gespräche und Ermutigungen, diese Arbeit fortzuführen und abzuschließen. Auch ohne die tatkräftige Unterstützung unserer Eltern wäre dies nicht möglich gewesen. Meinem Mann und unseren Töchtern Antonia und Magdalena sei diese Arbeit gewidmet.

Schwerin, Ostern 2018

Annika Bender